Brauchtum, Kultur und Folklore

Brauchtum und Gepflogenheiten in unserem Ort sind auch noch wesentlich durch den Ablauf des Kirchenjahres mit seinen Festtagen geprägt. Dies ist durch die Bedeutung des Kirchenjahres für das Leben der früheren Generationen zu erklären.

Der Trachtenverein stellt seit 1934 ca. alle 5-6 Jahre einen neuen Maibaum auf, er ist ein Sinnbild für das Wachsen in der Natur. Im Frühjahr wird eine hohe, starke Fichte im Wald ausgesucht und gefällt, entrindet, abgehobelt und weißblau angestrichen. Am Gipfel befestigt man den Wetterhahn. Den Stamm schmücken die Zunftzeichen. Lange vor dem l. Mai wird der Maibaum streng bewacht, denn der alte Brauch des Maibaumstehlens gilt immer noch. Burschen der Nachbargemeinden versuchen, den Maibaum zu entführen, um eine gute "Auslöse" zu erhalten. Schon für Aachen im Jahre 1224* erstmals schriftlich erwähnt und bereits als Abbildung aus der Zeit um 1590 im Antiquarium der Münchner Residenz auf einem Fresko als Maibaum mit Sprossen für Embleme zu sehen (eine Darstellung aus dem Jahr 1733 ist auf einem Votivbild in der Deutenhausener Kirche zu sehen), hat das Maibaum-Aufs teilen, trotz zwischenzeitlicher Verbote (Kurfürst Karl Theodor verbot das "Maibaumsetzen" und ließ es "mit Prügelstraffund Gefängnis" ahnden, angeblich weil für dieses "unchristlich Ding" zuviel Holz verbraucht werde), immer mehr an Beliebtheit gewonnen.

Figurierte Maibäume in der uns bekannten© by www.hohenpeissenberg.de Weise lassen sich allerdings erst seit dem 18. Jahrhundert nachweisen. Sie fanden besonders im 19. Jahrhundert nach Etablierung des bayerischen Königreiches und der Bildung politischer Gemeinden weite Verbreitung und manifestierten das neuerwachte nationalbayerische Selbstbewußtsein. Das Aufrichten des Maibaumes symbolisiert das beginnende Wachstum in der Natur. Den "Vorfahren" des heutigen Maibaumes gab es schon bei den alten Griechen und Römern. Sie schmückten zum Frühlingsfest ihre Häuser und Ställe mit grünen Asten und kleinen Bäumchen. Damit sollten die bösen Geister abgewehrt werden. Später, im Mittelalter es war auch die Zeit der Ritter und Burgfräulein -war es üblich, einen "Maien" an der Kleidung zu tragen. Das waren kleine grüne Zweige oder Blumensträußchen, die sich die Menschen am l. Mai gegenseitig schenkten. Auch sie sollten Glück und Gesundheit bringen. Irgendwann entstand dann der Brauch, einen großen Baum meist eine Fichte aus dem Wald zu holen und ihn mitten im Ort aufzustellen. Doch die abergläubischen Menschen fürchteten damals, sich damit den Teufel ins Dorf zu holen. Der versteckte sich angeblich in Gestalt eines Käfers oft unter der Rinde! Deshalb wurde die Rinde vom Stamm des Baumes geschält, und alle Aste mußten entfernt werden. Nur ganz oben ließ man einige Zweige daran, als Zeichen für Glück und Fruchtbarkeit. Oder aber aus Zweigen wurde ein Kranz gewunden, der als "Krönung" an der Spitze aufgehängt wurde. Durch Peitschenknallen, Feuer, Läuten von Glocken und Befestigen von Kräuterbüscheln an den Stall-türen versuchte man die Hexen zu vertreiben. Weil in dieser Nacht'die Hexen frei sein sollen, nannte man sie wohl auch "Freinacht". Mai - Marienmonat In diesem Monat wird die Gottesmutter mit Maiandachten besonders verehrt. Am l. Mai feiert die Kirche das Fest "Patrona Bavariae", der Schutzfrau Bayerns. Diesen Ehrentitel ließ Kurfürst Maximilian I. 1616 unter der schönen, vom Weilheimer Bildhauer Hans Krumpper geschaffenen Marienfigur, an der Außenfassade der Münchner Residenz anbringen. So hat der bayerische Landesfürst sich und sein Land dem Schutz Mariens anvertraut. Neben Andechs und Ettal ist unsere Wallfahrtskirche der bekannteste Marienwallfahrtsort im Pfaffenwinkel. Jedes Jahr pilgern Mitglieder des Marianischen Bündnisses der Bürger von Weilheim am Pfingstmontag auf den Hohen Peißenberg. Wallfahrer aus Magnetsried, Jenhausen, Schwabniederhofen und der ganzen Umgebung besuchen besonders häufig im Mai die Gnadenstätte. Wenn sich auch seit der Blütezeit der Wallfahrt (mit ca. 40 000 Pilgern jährlich) manches verändert hat, so sind es doch noch viele Menschen, die sich vertrauensvoll an die Gottesmutter vom Hohen Peißenberg wenden. Das zeigen die vielen Bitten und Anliegen in den Eintragungen des aufliegenden Wallfahrtsbuches.

Die Tage vor Christi Himmelfahrt sind die "Bitttage". Die Bittgänge der Pfarrgemeinde nach Peitings "Maria Egg" und zu "Unserer lieben Frau auf dem Hohen Peißenberg" sind Ausdruck des Dankes, verbunden mit der Bitte um Wachstum und Gedeihen in der Natur und Fernhalten von Unwetter und Katastrophen. Fronleichnam Nach der Meßfeier ziehen die Gläubigen in einer eucharistischen Prozession durch den Ort. Die Häuser am Prozessionsweg werden mit Tüchern, Fahnen, Blumen und Bildern geschmückt. Kinder tragen Blumenkörbchen und streuen Blumen auf den Weg. Mitgetragene Figuren, verschiedene Vereine mit ihren Fahnen, die Knappschaftskapelle in ihrer Tracht und ihrer musikalischen Begleitung geben dieser Prozession eine besondere Festlichkeit.
Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision einer belgischen Klosterschwester aus Lüttich im Jahre 1246 zurück. Auf ihre Anregung hin setzte es Papst Urban IV. im Jahre 1264 zu Ehren der heiligen Eucharistie ein. Damit sollte der "Leib des Herrn" (das ist die Bedeutung des mittelhochdeutschen Wortes "fronlichnam"), der in der Hostie gegenwärtig ist, besonders verehrt werden. In Bayern heißt der Fronleichnamstag im Volksmund auch "Großer Antlaßtag", womit auf den Gründonnerstag Bezug genommen wird.

Die Feier der Sonnenwende geht auf ein heidnisches Fest zurück. Hatte die Sonne im Sommer ihren höchsten Stand erreicht, wurde als Ausdruck der Freude "Sonnenwende" gefeiert. Dem Sonnwendfeuer wurde glücksbringende und unholdvertreibende Kraft zugeschrieben.

Da die Sommersonnenwende auf den Tag des hl. Johannes fällt, werden diese Feuer auch "Johannifeuer" genannt. Mit Vorliebe brannte man die Feuer auf Berggipfeln und Berghängen ab, damit sie weithin sichtbar waren. Bei uns pflegt und organisiert der Alpenverein dieses Brauchtum auf dem Hohen Peißenberg seit langer Zeit.

Mit diesem Fest, das am 15. August gefeiert wird (Patrozinium der Wallfahrtskirche), ist eng die Kräutersegnung verbunden. Seit über 1000 Jahren werden an diesem Tag, dem "Großen Frauentag", Heilkräuter zur Segnung zum Gottesdienst gebracht. Welche Kräuter und welche Anzahl zum Kräuterbuschen gehören, ist verschieden (z.B. Pfefferminze, Salbei, Melisse, Thymian, Majoran, Rosmarin, Lavendel, Ringelblume, Malve, Liebstöcki, Kümmel, Spitzwegerich, Frauenmantel, Johanniskraut, Augentrost, Kamille, Beinwell, Schafgarbe, Holunder, Goldrute und als Mittelpunkt die Königskerze; beischmückende Gewächse sind z.B. Ähren, Rosen, Vogelbeerbaum, Dahlien). Die Kräuterbuschen werden zu Hause in eine Vase gestellt oder im Stall oder auf dem Dachboden aufgehängt. Mit dem Fest "Maria Himmelfahrt" beginnt die Zeit des "Frauendreißigers". Sie dauert dreißig Tage bis zum Tag Maria Namen am 12. September. Seit altersher gilt der Frauendreißiger als besonders segensreiche Zeit, denn nach altem Volksglauben verlieren mit dem "Großen Frauentag" die Pflanzen alles Gift und entfalten gerade in dieser Jahreszeit ihre ganze Heilkraft. In Altbayern gilt der Frauendreißiger auch als Zeit besonders inniger Marienfrömmigkeit. An vielen Marienwallfahrtsorten werden Festgottesdienst und Prozessionen zu Ehren der "Patrona Bavariae", der Schutzfrau Bayerns, abgehalten.

Einem Gelöbnis zufolge wird seit 1951, zum Gedenken an die verstorbenen, gefallenen und vermißten Mitglieder der Trachtenvereine des Lechgaues, die Trachtenwallfahrt durchgeführt. Jeden ersten Sonntag im September pilgern die Vereine des Gauverbandes zur Gnadenstätte auf den Hohen Peißenberg.

Am ersten Sonntag im Oktober ist Erntedankfest. In unseren Kirchen wird der "Erntealtar" mit Erntekrone, Gemüse, Früchten, Brot und Wein aufgebaut. Beim abendlichen Erntetanz vergnügt sich jung und alt.

Die rote Fahne mit weißem Kreuz, "Zachäus" genannt, weht bereits ab Samstag mittag vom Kirchturm und kündet den "Kirta" an. Die einstigen vielen unterschiedlichen Weihetermine in den einzelnen Orten wurden zu einem gemeinsamen Kirchweihfest am 3. Sonntag im Oktober zusammengefaßt. Am Kirchweihsamstag wird vereinzelt noch für die Kinder die "Kirtahutschn" hergerichtet. — Bis zum Jahre 1868 feierte übrigens jedes Dorfsein eigenes Kirchweihfest.

Wenn Kirchweih vorbei ist, macht sich die Sonne immer rarer. Das Laub färbt sich bunt, Bäume und Sträucher werden kahl. Die Natur stellt sich auf den Winter ein, ist scheinbar ohne Leben. Das Vergehen in der Natur macht den Menschen nachdenklich. Die Gedanken wandern zu den Gräbern, besonders an den Festen Allerheiligen und Allerseelen zu Beginn des Monats.
Das Allerheiligenfest (so erfahren wir bei Albert Bichler), das den Heiligen und Seligen gewidmet ist, wurde von Papst Gregor IV. im 9. Jahrhundert auf den l. November festgesetzt. Allerseelen ist als Gedenktag für alle Verstorbenen in der Kirche seit dem 11. Jahrhundert eingeführt. In der Stadt hat sich Allerheiligen als Totengedenktag eingebürgert, auf dem Land besucht man die Gräber der verstorbenen Angehörigen auch an Allerseelen.

Mit großem Kostenaufwand und oft viel Prunk werden die Grabstätten mit Kränzen und den letzten Blumen, vor allem mit den frostempfindlichen Chrysanthemen geschmückt.
Nach altem Brauch kommen am Allerheiligentag auch diejenigen zum Grab, die fern der verstorbenen Eltern und Verwandten leben. Dabei gibt es für viele ein Wiedersehen mit Freunden und Bekannten aus Kindertagen. Sie alle führt der Weg zum Gottesacker.

Nach altem Volksglauben kehren die "Armen Seelen" - das sind die Seelen der Verstorbenen - am Allerseelentag oder in der darauffolgenden "Seelwoche" auch körperlich dorthin zurück, wo sie einst zu Hause waren. Damit sie bei ihrem Kommen auch ihre leiblichen Bedürfnisse befriedigen konnten, stellte man ihnen früher "Seelenbrote" auf, die auch "Seelenzöpfe" und "Seelenwecken" genannt wurden. Dieses Seelengebäck wurde aus dunklem Roggenmehl hergestellt und hatte oft die Form eines Zopfes, denn nach alter Vorstellung hatte die Seele ihren Sitz in den Haaren. In der Rosenheimer Gegend wurden noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts den heimkehrenden Seelen in der Nacht ein "Seelenmahl" aufgetischt und "Seelennudeln" zur Stärkung vor die Haustür gelegt. In manchen Gegenden brachte man zum Grab auch einen Laib Brot und hängte eine "Seelenbreze" auf das Grabkreuz. Obgleich sich die den "Armen Seelen" zugedachten Speisen die Bedürftigen des Ortes holen konnten, war diese Almosengabe den Seelen der Verstorbenen zugedacht.

An den letzten Tagen vor Allerheiligen beginnt auch auf unserem Friedhof ein eifriges "Werkeln". Jedes Grab wird in dieser Zeit besonders schön geschmückt. Die Familienangehörigen von nah und fern kommen, um im Gebet der Verstorbenen zu gedenken. Der Priester geht mit den Ministranten durch den Friedhof und besprengt und beräuchert die Gräber.

Am 6. November, dem Fest des hl. Leonhard, werden nach altem Brauch in unserer Gegend Leonhardiritte durchgeführt. Unser Leonhardiverein beteiligt sich mit Reitern, Standarte und Festwagen an der Peißenberger Leonhardifahrt, die meistens am letzten Sonntag im Oktober durchgeführt wird, und zwar seit 1898. Früh sind die Straßen belebt. Von allen Seiten kommen die Wagen, aus den einzelnen Höfen des Marktes und aus den umliegenden Dörfern, um sich zur Aufstellung zum Zug einzufinden. Die Rösser sind sauber gestriegelt, in Schweif und Mähne Bast und Bänder, Buchs und Blumen eingeflochten. Die Pferdegeschirre sind auf Hochglanz hergerichtet. Die Wagen, mit verschiedenen Motiven gestaltet, sind schön geschmückt. Unter Glockengeläut und Marschmusik setzt sich die Wallfahrt zur Kirche "Maria Aich" in Bewegung.Nach Gottesdienst und Pferdebenediktion fährt der Zug zurück zum "Gasthaus Post". Im großen Saal spielt die Knappschaftskapelle zur Unterhaltung auf.

Sankt Leonhard -der "Bayerische Herrgott"

Nach den ruhigen, besinnlichen Tagen Allerheiligen und Allerseelen bringt das Bauernjahr am 6. November noch einen festlichen Höhepunkt. In Altbayern wird alles an äußerer Pracht aufgeboten, um einem Heiligen die Reverenz zu erweisen, der dem Bauernstand so eng verbunden ist wie kein anderer: St. Leonhard. Als einziger führt er im Volksmund den Ehrennamen "Bayerischer Herrgott", was ihn sogar aus der Reihe der 14 Nothelfer heraushebt, zu denen er gezählt wird.© by www.hohenpeissenberg.de Leonhard lebte um das Jahr 500 als Mönch in Frankreich und starb in Noblac bei Limoges als Abt eines Klosters. Seine Verehrung beschränkte sich zunächst auf seine französische Heimat. Schon bald entstand eine Wallfahrt zu seinem Grab. Mehrfach wird berichtet, daß sich Gefangene, die oft ohne Schuld im Kerker schmachten mußten, bittend an ihn gewandt haben. So kam es, daß er zum Patron der Gefangenen erklärt wurde. Auf Abbildungen ist er daher immer mit einer Kette dargestellt.

In Deutschland wurde der hl. Leonhard erst im Mittelalter bekannt und verehrt. Im 12. Jahrhundert wurde ihm im oberbayerischen Kreuth zum erstenmal eine Kirche geweiht. Diesem Beispiel folgten viele andere Orte. Zum Zentrum der Leonhardiverehrung in Bayern wurde im 13. Jahrhundert ein kleiner Ort in der Nähe der Stadt Aichach: Inchenhofen. Zur dortigen Leonhardikirche entstand schon bald eine Wallfahrt, so daß Inchenhofen im Mittelalter zum größten bayerischen Wallfahrtsort wurde. Zum Dank für erlangte Hilfe und im Vertrauen zu St. Leonhard brachten die Pilger zahllose Opfergaben aus Eisen zu seiner Kirche: Hufeisen, Tierfiguren und immer wieder Ketten. Aus den Unmengen von Eisenopfern hat ein Inchenhofener Schmied den berühmten "Leonhardsnagel" gegossen, der 90 cm hoch, 20 cm dick und fast zweieinhalb Zentner schwer ist. In der Barockzeit wurde dieser Nagel von den Pilgern auf den Schultern betend um die Wallfahrtskirche herumgetragen. Ahnlich wie in Inchenhofen opferten die Wallfahrer auch in den zahlreichen anderen Leonhardikapellen und -kirchen Votivgaben aus Eisen, mit denen die Wände innen und außen dicht behängt wurden. Vor allem aber waren es Ketten, die dem hl. Leonhard als Opfergabe dargebracht wurden. Mit Recht kann man daher geradezu von "Kettenkirchen" reden. Eine große Kette umspannt auch - ähnlich wie in Grafmg - die Außenmauern der Leonhardskapelle auf dem Kalvarienberg von Bad Tölz. Alle diese Votivgaben wurden von einfachen Handwerkern angefertigt und waren vom Metall her sehr wertvoll, denn Eisen war zu damaliger Zeit kostbar. Die Verehrung des Heiligen als Schutzherr der Gefangenen war viele Jahrhunderte hindurch ungebrochen. Heute ist nicht mehr bekannt, daß er auch als Patron von Geisteskranken angerufen wurde. Das Deckenfresko in der Pfarrkirche von Inchenhofen zeigt dies sehr anschaulich: Der hl. Leonhard löst die Ketten von Geisteskranken, an die sie gebunden waren. Seine heutige Wertschätzung genießt St. Leonhard als Patron des Viehs, besonders der Pferde. Der Wechsel vom Gefangenen- zum Viehpatron geht bis auf das 17. Jahrhundert zurück. Wahrscheinlich wurden die Gefangenenketten vor 300 Jahren als Viehketten gedeutet, zumal sich der Bauer stets gegen alle Krankheiten im Stall einen zuverlässigen Schutzherrn suchte. Eine Tiermedizin im heutigen Sinn gab es ja noch nicht.

Aus dem großen Vertrauen für den Heiligen mit der Kette ist auch der Brauch entstanden, an seinem Namensfest mit Pferden zu einer Leonhardikapelle zu ziehen. In Kreuth läßt sich dieser Brauch bis zum Jahr 1469 zurückverfolgen. In der Folgezeit entstanden ähnliche Pferdewallfahrten in Inchenhofen, Benediktbeuren, Fischhausen am Schliersee, Nußdorf, Fürstenfeldbruck, Peißenberg und in Bad Tölz, wo heutzutage die wohl größte und berühmteste Leonhardifahrt abgehalten wird.

 

Am 11. November wird das Patrozinium der Hettenkapelle "St. Martin" gefeiert. Der hl. Martin, Bischof von Tours, teilte der Legende nach mit einem Bettler seinen Mantel. Im Traum erfuhr er, daß ihm in diesem Bettler Jesus selbst begegnet sei. Der bekannteste Brauch an diesem Fest ist der Martinszug. Kinder und Eltern ziehen mit selbstgebastelten Laternen durch den Ort und singen.

Festgottesdienst am Dreikönigstag werden auch in Hohenpeißenberg Wasser, Weihrauch und Kreide geweiht, welche für die Segnung der Häuser bestimmt sind.
Der Weihrauch wird auf glühend Kohle gelegt und durch die Wohnung, das Haus und den Stall getragen. Dazu wird Dreikönigswasser ausgesprengt. Nach einem Gebet schreibt man mit der Kreide C+M+B und die jeweilige Jahreszahl an die Tür. CMB sind die Anfangsbuchstaben des lateinischen Bittrufs Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus. Im Volksmund werden CMB als Namen der drei König Caspar, Melchior und Balthasar gedeutet. Die Sternsinger werden im Gemeindegottesdienst ausgesendet und ziehen als Drei Könige von Haus zu Haus, tragen ein Gedicht vor, singen ein Lied und wünschen Gottes Segen. Die gesammelten Spenden kommen der Dritten Welt zugute.

Im Jahre 1974 wurde der alle drei Jahre stattfindende Markt auf Initiative der Ärztin Dr. Mathilde Doll und des Kindergarten-Fördervereins ins Leben gerufen. Die Hohenpeißenberger Vereine bieten dort ihre Waren an. Der Reinerlös geht an den Kindergarten-Förderverein.