Ortsteile

Wie auch in anderen Ortschaften so gibt es auch in Hohenpeißenberg mehrere Ortsteile. Ihre Entstehung hängt meist unmittelbar mit deren Namen und Benennung zusammen.

Wie es zu den verschiedenen Namensgebungen kam möchten wir Ihnen auf dieser Seite näherbringen, dies ist zugleich ein kleiner Ausflug zur Entstehungsgeschichte unserer Gemeinde.

Die Bezeichnung "Brand" deutet auf gewonnenes Neuland durch niedergebranntes Gebüsch hin. Bereits um 1450 berichten die Urkunden von einem Heinz Steigenberger, der ein neu "gereites" (gerodetes) Gütl am "Prandau" besaß, und um 1500 erfahren wir von einem Leonhard und einem Michl "von Prandau".

Hier wäre an die Bezeichnung "Schor bzw. Schorfeld" zu denken, d.h. an ein Feld, das umgegraben, aber nicht gepflügt wurde. Der Ortsteilname könnte dann von einem Feld bei Buchenbäumen kommen. Auch an die Bezeichnung "Schur" wäre zu denken, d.h. Abrieb eines Waldes, Ernte jeder Art, sei es an Gras, Getreide oder Holz. Die Felder einer Dorfflur waren einst in "Schuren" bzw. "Schüren" geteilt, welche abwechselnd mit Winter- oder Sommerfrüchten bebaut oder als Grasfläche belassen wurden.

Diese Bezeichnung läßt verschiedene Deutungsmöglichkeiten offen. Zu denken wäre an "grüne Aue" oder etwa auch an ein gehäuftes Vorkommen von Krähen.

Zu denken ist hier an die alte deutsche Bezeichnung "Hattel, Hättler, Hettel, Hettler", was soviel wie Ziege bzw. Ziegenhalter bedeutet. Auch an das Moos- bzw. Moorwort "Hatt" sei erinnert. Auf einer Landkarte vom Jahre 1579 ist ein Hetten-Dorf am Peißenberg eingezeichnet. Auch ein Hartmann "Hätt" kann als Besitzer eines Gutes im "Hätten", um 1450 vielleicht dem Ortsteil seinen Namen gegeben haben.

Einst soll hier ein Eremit, ein Klausner, seine Wohnstätte gehabt haben. Daran erinnert auch noch der Hausname "Klausen-Wagner".

Diese Ortsteilbezeichnung könnte sich von "Schand" herleiten, d.h. von "Schande" bzw. von "schänden". Vielleicht wurden hier einst vom Gewinnen des Harzes die Bäume geschädigt, d.h. "geschändet". Schendrich könnte aber auch die Bezeichnung für einen "Schinder" (Abdecker) namens Rech sein.

Die Bezeichnung leitet sich von dem althochdeutschen Wort "scahho" her, einem kleinen alleinstehenden Wäldchen.

Die Benennung erinnert an einen ehemaligen Steinbruch, wo Steine gebrochen wurden, die dann bis nach Augsburg mit dem Floß gebracht worden sein sollen.

Dieser Ortsteil erhielt seine Benennung nach dem dort gelegenen Unterbau-Stollen. Im Gegensatz zum höher gelegenen Hauptstollen ist dieser Stollen /angeschlagen 1847, aufgelassen vor 1900) dann als "unterer Bau" d.h. als "Unterbau-Stollen" bezeichnet worden.

Dieser Ortsteilname kommt vielleicht von einem Werlin Pröbstl, dem der Kirchherr und die Kirchpröbste zu Peiting am 30. Juni 1441 leibgedingweise das am "Beisenberg" gelegene Gut, welches der Seenoder innegehabt hatte, verstifteten.

In früherer Zeit könnten hier vielleicht Bären gehaust haben. Eher aber war es wohl ein Hohlweg, der mit Pflanzen, die Beeren trugen, bewachsen war.

Der Name bezieht sich entweder auf "Hölle" (Schlucht; man denke an das Höllental zu Garmisch) oder auf "Höhle". Sicherlich gibt es hier, wie einst, wohl nicht wenige Füchse.

"Schwaigen" waren einst Höfe, die hauptsächlich Milchvieh hielten und meist auch zur Ablieferung von Naturalien (Schmalz, Käse, Eier) verpflichtet waren.

Unter "Sedel" verstand man einst den Landsitz einer "gefreiten" bzw. adeligen Persönlichkeit. Danach ist ein Sedelhof ein Bauernhof gewesen, dessen Besitzer von höhergestellter Herkunft war. Zu einem Sedlhof gehörten meist vier "Sölden" (Söldey), woran noch die Bezeichnungen "Untersedlhof", "Obersedlhof", "Untersöldei" und "Obersöldei" erinnern.

Der Name erinnert an ein mit Kiefern bewachsenes feuchtes Gelände ("Kien" = harzreiches Kiefernholz).

Während man ja unter "Wörth" einst ein inselartig, aus feuchtem bzw. mit Wasser bedecktem Land herausragendes Flurstück verstand, soll dieser Ortsteil unter dem ehemals bezeichnenden Namen "Furt" (seichte Stelle zum Überqueren eines Gewässers) -früher eine Schwaige der Edlen von Weilheim und deren "rechtes Lehen" von den bayerischen Herzögen gewesen sein, das im Jahre 1327 von einer Tochter des Gebhard von Weilheim als "Seelgeräth" an das Kloster Polling übergeben wurde.

Die Herkunft dieser Ortsteilbezeichnung kann nicht einwandfrei geklärt werden. Wahrscheinlich lebte dort einst eine Familie mit dem Namen "Pschorn". So heißt es nämlich in einer Hofübergabe-Verbriefung vom 17. Januar 1600: "Wittfrau Katharina Waizacker von Haunshofen, Tochter Maria und Georg Pschorn ab dem Peißenberg. übergibt..."

Dieser Name soll wohl an eine kleine Rodung erinnern (von "reithen" = roden).